2010-02-02 13:36:25

Senegal: Afrikasynode trägt erste Früchte


RealAudioMP3 Vor etwa vier Monaten begann im Vatikan die zweite Afrika-Synode. Rund 400 Bischöfe, Ordensleute und Laien diskutierten dort über das Thema „Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden“. Viele Worte wurden gesprochen, viele Reden gehalten - doch wie hat sich das so wichtige Treffen bis heute auf dem afrikanischen Kontinent ausgewirkt? Im Gespräch mit Radio Vatikan erzählt Kardinal Sarr aus Dakar, was sich in seinem Erzbistum seitdem getan hat.

„Im Senegal hat die Synode Signalwirkung in der katholischen Gemeinschaft gehabt. Bei uns sind Muslime ja in der Mehrheit, und die nationale Presse hat nicht viel über die Synode berichtet; aber die katholische Gemeinschaft hat die Synode gespannt über das Internet und Radio Vatikan verfolgt. Man konnte im Netz die Arbeit der Synode und die täglichen Reden miterleben. Es gab großes Interesse, vor allem an der Abschlussbotschaft.“

Die Abschlussbotschaft der Synodenväter und Benedikts „Steh’ auf, Afrika!“ sei in seiner Diözese angekommen, so der Kardinal. Unter den Gläubigen in Dakar sei eine Aufbruchsstimmung festzustellen. Kardinal Sarr:

„Die Leute haben begonnen, Fragen zu stellen. Mein Wunsch ist, dass alle Menschen diese Botschaft kennen, denn es geht darin um die Bedeutung des Friedens, der Gerechtigkeit und der Versöhnung für Afrika. Deshalb möchten wir sie auch über das Fernsehen und die Zeitungen bekannt machen. Wir hoffen, dass die Synode jetzt tatsächlich zu Veränderungen in unserem Land und unserer Kirche führen kann. Wir hoffen auf eine wirkliche Erneuerung der Glaubensgemeinschaft!“

Rund 94 Prozent der senegalesischen Bevölkerung sind sunnitische Muslime, die römisch-katholischen Christen machen etwa 5 Prozent aus. In dem westafrikanischen Staat sind Religions-, Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit grundsätzlich gewährleistet. Große Probleme gibt es im Bereich der Erziehung: 65 Prozent der Menschen sind Analphabeten. Deshalb ist die Kirche des Landes vor allem in Bildungsprojekten aktiv.


(rv 02.02.2010 pr)








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