2010-02-02 11:32:53

Irland: „Für katholische Schulen von hoher Qualität“


RealAudioMP3 Irlands Kirche ist nach den Missbrauchsskandalen als Ausbilderin in die Kritik geraten. Eine Mehrheit der Bevölkerung will sie vor allem aus dem Bereich der Grundschulbildung verbannen: Irische Grundschulen sind zu 90 Prozent in kirchlicher Hand. Um an den wichtigen Beitrag katholischer Bildung zur gesellschaftlichen Entwicklung zu erinnern, findet in Irland gerade die Schulwoche „Catholic Schools – A Light for Every Generation“ statt. Zum Misstrauen der Menschen gegenüber kirchlichen Bildungseinrichtungen sagte Kardinal Sean Brady, Primas von Irland, im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Es gab da eine alarmierende Abstimmung in der Irish Times. Ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung meinten, die Kirche sollte sich aus der Erziehung raushalten. Wir aber wollen die Leute zum Nachdenken darüber bringen, was das bedeuten würde - man sollte ja schließlich nicht nur den akademischen Fortschritt der Schüler, sondern ihre Entwicklung insgesamt im Blick behalten. Was wäre denn die Alternative zum bestehenden System? Effektiv machen diese Schulen Menschen zu gewissenhaften und guten Bürgern. Das katholische Schulsystem bedient Ausbildung auf allen Ebenen und gibt eine lebendige Antwort auf die Anforderungen, die die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen unserer Nation mit sich bringen.“

In Irland gibt es etwa 3.500 katholische Schulen - zu viele, räumt Kardinal Brady ein. Er plädiert für eine überschaubarere Zahl katholischer Bildungseinrichtungen, eventuell auch mit Blick auf die letzten Missbrauchsfälle.

„Wegen dieser hohen Zahl der Schulen verliert sich die katholische Gesinnung - diese Schulen sind sozusagen nur pro forma katholisch. In diesem Sinne brauchen wir nicht so viele katholische Schulen. Qualität statt Quantität! Wenn wir weniger Schulen hätten, könnte man besser darauf achten, dass dort auch wirklich katholisch unterrichtet und erzogen wird.“


(rv 02.02.2010 pr)








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