In der äthiopischen
Hauptstadt Addis Abeba ist am Samstag ein dreitägiger Gipfel der Afrikanischen Union
(AU) eröffnet worden. Neben dem offiziellen Schwerpunkt „Informationstechnologien“
dürften die jeweilige Lage im Sudan und in Somalia Thema sein. In einem Jahr soll
eine Volksabstimmung darüber entscheiden, ob der christlich geprägte Südsudan unabhängig
vom muslimisch dominierten Rest des Landes wird. Wegen der Gewalt islamistischer Aufständischer
in Somalia bemüht sich die AU darum, ihre dortige Friedenstruppe von UNO-Blauhelmen
ablösen zu lassen. Die Somalis seien zum einen Geiseln der sich abwechselnden Übergangsregierungen
und zum anderen in den alten Konflikten zwischen den Volksstämmen gefangen, so der
Apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin. Gegenüber Radio
Vatikan weist er auf die Lage der Flüchtlinge hin.
„Es gibt etwa 300.000
Flüchtlinge aus Somalia, die sich in Kenia befinden. Dann gibt es noch weitere 700.000
Somalis im Jemen. Das größte Problem sind aber die Obdachlosen in Somalia. Man spricht
von etwa 1,5 Millionen Menschen ohne ein Zuhause im eigenen Land. Ihnen zu helfen
ist aber schwierig, denn die Sicherheitslage macht das praktisch unmöglich. Banden
rauben nämlich die Hilfsgüter der internationalen Organisationen und verkaufen sie
dann weiter.“
Das Hauptproblem sei die unsichere Lage,
die durch die unstabile politische Situation verursacht sei, so Bertin.
„In
den vergangenen Monaten hat sich die internationale Staatengemeinschaft vor allem
über die Sicherheitslage an der somalischen Küste gekümmert. Man sprach viel über
die Piraten. Doch um dieses Problem zu lösen, genügt es nicht, auf dem Meer präsent
zu sein und die Verbrecher zu fangen. Denn nur wenn man auf dem somalischen Festland
eine Lösung findet, dann löst sich auch das Piratenproblem an der somalischen Küste.“
Der
Apostolische Administrator befürchtet jedoch, dass die Bevölkerung heute bereit sei,
jeden zu akzeptieren, der in der Lage sei, das Territorium zu kontrollieren.
Mindestens
neun Tote Bei schweren Gefechten in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind
jetzt mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Wie Augenzeugen und Rettungskräfte
berichteten, sind unter den Toten viele Zivilisten. Mehr als 20 weitere Menschen wurden
verletzt, als sich bewaffnete Islamisten und Soldaten der Friedenstruppen der Afrikanischen
Union in Somalia (AMISOM) stundenlange heftige Kämpfe lieferten Mindestens ein
ugandischer AMISON-Soldat und mehrere Zivilisten sollen am vergangenen Montag getötet
worden sein, die in der Warteschlange auf eine ärztliche Untersuchung warteten. Täglich
kommen vor allem viele Frauen und Kinder zu einer solchen Untersuchung in das Krankenhaus
auf dem Flughafengelände.
Extremistische Ideologie In den
vergangenen Jahren habe sich die extremistische Ideologie der al-Shabaab-Bewegung
in weiten Teilen Ugandas verbreitet, so Bischof Giorgio Bertin von Dschibuti gegenüber
dem Fidesdienst. Unterdessen billigte die Europäische Union am 25. Januar ein Programm,
in dessen Rahmen in Uganda 2.000 somalische Soldaten von 200 europäischen Ausbildern
geschult werden sollen, damit sie die Übergangsregierung in Somalia unterstützen können.
Mehrere tausend somalische Soldaten waren bereits in früheren Programmen ausgebildet
worden