2010-01-29 12:18:28

D: „CDU kein verlängerter Arm der Kirche"


RealAudioMP3 Die katholische Kirche und die CDU – derzeit ein vieldiskutiertes Thema in Deutschland. Als letzte der Parteien im Bundestag hat nun die CDU ihre Kirchenbeauftragte ernannt: Es ist die Hannoveraner Abgeordnete Maria Flachsbarth. Unsere Kollegen vom Kölner Domradio haben sie gefragt, wo ihre Motivation für die Übernahme dieser Aufgabe liegen.

„Ich bin katholische Christin und eine Politikerin, die in ihrer Kirche zu Hause ist und die es wichtig findet, dass kirchliche Meinungen und Grundlagen mit in politische Entscheidungsfindungen einfließen. Meine Fraktion hat mich gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen, darüber habe ich mich sehr gefreut, und deshalb habe ich natürlich auch sehr gerne ja gesagt."

Es gibt nach Ansicht von Frau Flachsbarth viele politische Felder, in denen eine christliche Politik benötigt wird.

„Insbesondere natürlich für diejenigen, die mit Leben und Tod zu tun haben, wo also ethische und moralische Überlegungen stark mit einfließen. Ich nenne da nur aus der letzten Legislaturperiode z.B. die Überlegungen zur Patientenverfügung, zur Stammzellgesetzgebung und zur Fragestellung der Spätabtreibung, wo wir uns gerade als CDU/CSU-Fraktion sehr eingebracht haben. Aber auch bei Fragen wie der nach Auslandseinsätzen der Bundeswehr - das sind natürlich alles Fragen, in denen gerade christliche Grundlagen eine große Bedeutung haben. Und ich will auch nicht verhehlen, dass ich von Haus aus Umweltpolitikerin aus Überzeugung und Begeisterung bin. Da ist die Frage der Bewahrung der Schöpfung eine ganz zentrale für mich.”

Damit sei die Partei aber kein verlängerter Arm der Kirche oder Kirchen. Die politische Entscheidung selbst bleibt den Christinnen und Christen, die ein Amt haben, vorbehalten. Es gehe vielmehr um Gewissensbildung. Grundsätzlich sei die CDU nicht die Partei einer Kirche, sondern eine bewußt christliche Partei. Flachsbarth betont,

„dass die Union gegründet worden ist ausdrücklich aus der Erfahrung heraus, dass es Christen nicht hilfreich ist, ihre politischen Meinungen durchzusetzen, wenn sie sich auf ihren konfessionellen Bereich zurückziehen. Es war ganz ausdrücklich der Wunsch derer, die Deutschland auf neuen moralischen und bewusst christlichen Kategorien gegründet haben, dass man konfessionsübergreifend zusammenarbeitet.“

(domradio 29.01.2010 ord)







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