Die katholische Kirche
und die CDU – derzeit ein vieldiskutiertes Thema in Deutschland. Als letzte der Parteien
im Bundestag hat nun die CDU ihre Kirchenbeauftragte ernannt: Es ist die Hannoveraner
Abgeordnete Maria Flachsbarth. Unsere Kollegen vom Kölner Domradio haben sie gefragt,
wo ihre Motivation für die Übernahme dieser Aufgabe liegen.
„Ich bin katholische
Christin und eine Politikerin, die in ihrer Kirche zu Hause ist und die es wichtig
findet, dass kirchliche Meinungen und Grundlagen mit in politische Entscheidungsfindungen
einfließen. Meine Fraktion hat mich gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen, darüber
habe ich mich sehr gefreut, und deshalb habe ich natürlich auch sehr gerne ja gesagt."
Es
gibt nach Ansicht von Frau Flachsbarth viele politische Felder, in denen eine christliche
Politik benötigt wird.
„Insbesondere natürlich für diejenigen, die mit Leben
und Tod zu tun haben, wo also ethische und moralische Überlegungen stark mit einfließen.
Ich nenne da nur aus der letzten Legislaturperiode z.B. die Überlegungen zur Patientenverfügung,
zur Stammzellgesetzgebung und zur Fragestellung der Spätabtreibung, wo wir uns gerade
als CDU/CSU-Fraktion sehr eingebracht haben. Aber auch bei Fragen wie der nach Auslandseinsätzen
der Bundeswehr - das sind natürlich alles Fragen, in denen gerade christliche Grundlagen
eine große Bedeutung haben. Und ich will auch nicht verhehlen, dass ich von Haus aus
Umweltpolitikerin aus Überzeugung und Begeisterung bin. Da ist die Frage der Bewahrung
der Schöpfung eine ganz zentrale für mich.”
Damit sei die Partei aber kein
verlängerter Arm der Kirche oder Kirchen. Die politische Entscheidung selbst bleibt
den Christinnen und Christen, die ein Amt haben, vorbehalten. Es gehe vielmehr um
Gewissensbildung. Grundsätzlich sei die CDU nicht die Partei einer Kirche, sondern
eine bewußt christliche Partei. Flachsbarth betont,
„dass die Union gegründet
worden ist ausdrücklich aus der Erfahrung heraus, dass es Christen nicht hilfreich
ist, ihre politischen Meinungen durchzusetzen, wenn sie sich auf ihren konfessionellen
Bereich zurückziehen. Es war ganz ausdrücklich der Wunsch derer, die Deutschland auf
neuen moralischen und bewusst christlichen Kategorien gegründet haben, dass man konfessionsübergreifend
zusammenarbeitet.“