F. Giovanelli: „Frauen in der Kirche rücken in die Öffentlichkeit“
Mit Flaminia Giovanelli
besetzt seit diesem Donnerstag eine Frau eine Führungsposition in der römischen Kurie.
Papst Benedikt XVI. hat sie zur neuen Untersekretärin des Päpstlichen Rates „Institia
et Pax“ - „Gerechtigkeit und Frieden“ - ernannt: Das entspricht der Position einer
Staatssekretärin in einem weltlichen Ministerium. Ihr neues Amt erfülle sie mit großer
Freude, aber auch Respekt, verrät sie im Gespräch mit Radio Vatikan. Ob sie ihre Ernennung
als richtungweisend für die vatikanische Männerdomäne versteht?
„Man könnte
vielleicht sagen, dass der Einfluss der Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung wächst.
Aber die Frauen haben die Kirche und auch die kirchlichen Institutionen schon immer
stark beeinflusst. Ihre Rolle war in der Kirche zu jeder Zeit wichtig. Vielleicht
könnte man sagen, dass man das jetzt auch deutlicher sieht.“
Nach
ihrer Ernennung ist sie nicht die einzige Untersekretärin im Vatikan. Schwester Enrica
Susanna ist Untersekretärin in der Kongregation für die Ordensleute. Giovanelli ist
allerdings aktuell die einzige Frau, die diese Position als nicht-geweihte Frau bekleidet.
Als ihre besondere Aufgabe verstehe sie die Förderung der Religionsfreiheit, so die
Italienerin. Vor ihrer Ernennung arbeitete sie bereits als Referentin für Entwicklungshilfe
und internationale Zusammenarbeit bei „Iustita et Pax“.