2010-01-26 09:58:37

Benedikt XVI.: „Gemeinsam sind wir stark“


RealAudioMP3 Gemeinsam sind wir stark - nach der jüngsten Ökumene-Debatte in Deutschland ist Papst Benedikts Credo klar und deutlich. Zum Abschluss der Weltgebetswoche zur Einheit der Christen betonte das Kirchenoberhaupt einmal mehr die Bedeutsamkeit christlicher Einheit für eine erfolgreiche Evangelisierung. Bei der Vesper in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern erinnerte der Papst am Montagabend an ein wichtiges Initiationsereignis der modernen ökumenischen Bewegung - die Missionskonferenz von Edinburgh, auf der sich im Sommer 1910 über 1.000 Missionare aus verschieden Zweigen des Protestantismus, Anglikanismus und der Orthodoxie trafen.

„Wie können, in der Tat, die Ungläubigen die Verkündigung des Evangeliums annehmen, wenn die Christen, auch wenn sie alle auf denselben Christus hinweisen, unter sich uneins sind? Im übrigen hat, wie wir wissen, derselbe Meister am Ende des letzten Abendmahles den Vater für seine Jünger gebeten: „Alle sollen eins sein…, damit die Welt glaubt“ (Joh 17, 21). Die Gemeinschaft und die Einheit der Jünger Christi sind also besonders wichtige Bedingungen für eine größere Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit ihres Zeugnisses.“

Ökumene sei kein Accessoire, sondern ein Herzstück des Christentums, so Benedikt. Hier sei jeder Einzelne gefordert: In einer von „religiöser Gleichgültigkeit“ und „wachsender Ablehnung gegenüber dem christlichen Glauben gekennzeichneten Welt“ sei Neuevangelisierung auch in Ländern notwendig, zu deren Geschichte das Christentum bereits gehöre.

„Während wir auf dem Weg zur vollen Gemeinschaft sind, sind wir gerufen, ein gemeinsamen Zeugnis gegenüber den immer komplexeren Herausforderungen unserer Zeit zu geben: die Säkularisierung und die Gleichgültigkeit, der Relativismus und der Hedonismus, die delikaten ethischen Themen zu Anfang und Ende des Lebens, die Grenzen der Wissenschaft und der Technologie, der Dialog mit den anderen religiösen Traditionen. Es gibt außerdem weitere Felder, in denen wir schon jetzt ein gemeinsames Zeugnis geben können: die Bewahrung der Schöpfung, die Förderung des Allgemeinwohls und des Friedens, die Verteidigung der zentralen Stellung der menschlichen Person, das Engagement gegen die Übel unserer Zeit, insbesondere Hunger, Elend, Analphabetismus und die ungleiche Verteilung der Güter.“

Auch der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans unterstrich in einem Grußwort die Bedeutung der Einheit für eine „glaubwürdige Erfüllung der Aufgabe des Herrn“, nämlich Einheit, Versöhnung und Frieden zu verkünden. Kardinal Walter Kasper leitet den Päpstlichen Einheitsrat:

In gewisser Hinsicht sind Mission und Ökumene die wichtigsten Aufgaben in der heutigen Welt, und die Christen müssen auf diesem Weg weitergehen!“

(rv 26.01.2010 pr)







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