Der bei dem Erdbeben in Haiti ums Leben gekommen Erzbischof von Port-au-Prince, Joseph
Serge Miot, ist am Wochenende beigesetzt worden. Mehrere Tausend Menschen, unter ihnen
auch Präsident René Préval, nahmen am Samstag, 23. Januar, an einem Trauergottesdienst
unter freiem Himmel nahe der zerstörten Kathedrale in der haitianischen Hauptstadt
teil. Erst mehrere Tage nach dem Beben war unter den Trümmern des Ordinariats auch
die Leiche von Generalvikar Charles Benoit gefunden worden. Hauptzelebrant des Requiems
war Erzbischof Louis Kebreau von Cap Haitien. Ausser dem Apostolischen Nuntius in
Haiti, Erzbischof Bernardito Cleopas Auza, war unter anderen aus den USA Erzbischof
Timothy Michael Dolan von New York angereist. Weihbischof Joseph Lafontant von
Port-au-Prince erinnerte in seiner Ansprache daran, dass sich Miot besonders um das
Schicksal der armen Bevölkerung im Hauptstadt-Erzbistum gekümmert und der Aufbau von
Schulen zu seinen vorrangigen Anliegen gehört habe. Sein Lebensmotto sei es gewesen,
so Lafontant, "lass dich nicht bedienen, sondern diene". Miot wurde am 23. November
1946 in Bistum Jeremie geboren und am 12. Oktober 1997 mit seiner Bischofsweihe als
Koadjutor des Erzbischofs in Port-au-Prince eingeführt. Seit 1. März 2008 hatte er
als Nachfolger von Francois-Wolff Ligonde an der Spitze der Erzdiözese in dem Inselstaat
gestanden. Unterdessen schätzten das haitianische Innenministerium und internationale
Hilfsorganisationen die Zahl der Todesopfer auf mehr als 112.000. Die Zahl der Verletzten
stieg den Angaben zufolge auf bis zu 200.000. In Port-au-Prince seien die Mehrzahl
der Häuser, 23 Kliniken, viele Schulen sowie zahlreiche Firmen und Banken schwer beschädigt.
Die Uno geht davon aus, dass insgesamt jeder Dritte der etwa neun Millionen Einwohner
Haitis von dem Erdbeben betroffen wurden. (kipa 24.01.2010 mc)