2010-01-23 14:43:33

Sri Lanka: Erzbischof ruft zu friedvollen Wahlen auf


Der Erzbischof der Hauptstadt Sri Lankas ruft zur friedlichen Beteiligung an den Präsidentschaftswahlen auf. In Sri Lanka wird am kommenden Dienstag der Präsident gewählt. Bis vor wenigen Wochen schien klar, dass Amtsinhaber Mahinda Rajapakse gewinnen und damit eine zweite Amtszeit antreten würde. Er hatte im vergangenen Jahr den Krieg gegen die Tamil-Rebellen gewonnen und damit 30 Jahren Terror im eigenen Land ein Ende gesetzt. Doch auf einmal bekam Rajapakse Konkurrenz – von General Sarath Fonseka, der die Lorbeeren für den gewonnen Krieg ebenfalls für sich beansprucht. Seither ist das ganze Land im Wahlfieber erfasst. Allerdings führte das auch zu Gewalt, wie uns der Erzbischof von Colombo, Malcolm Ranjith, sagt.

„Wir rufen deshalb die beiden Kandidaten auf, für eine friedliche Durchführung der Wahlen einzustehen. Wir appellieren an die beiden Kandidaten, Programme vorzustellen, die den Menschen eine sichere Zukunft garantieren, statt sich gegenseitig in der Öffentlichkeit zu bekämpfen.“

Als Zünglein an der Waage gelten die Tamilen, die Verlierer des Bürgerkriegs.

„Deshalb erwarten wir von den beiden Kandidaten Vorschläge, wie man die Tamilen im Norden und Osten der Insel vor Benachteiligungen besser schützen kann. Bis November hatte es Rajapakse mit der Freilassung der bis dahin 300.000 internierten Tamilen nicht eilig gehabt. Sie waren unter katastrophalen Bedingungen in Lagern eingesperrt, zu denen internationale Beobachter keinerlei Zugang hatten. Wir erwarten vom neuen Präsidenten – egal wie er heißen wird – eine Lösung dieses Problems.“

Im Mai 2009 endete in Sri Lanka ein fast 30 Jahre währender Bürgerkrieg. Seither gab es keine neuen Terroranschläge. Dennoch gilt in dem Inselstaat nach wie vor der Ausnahmezustand.

(rv 23.01.2010 mg)







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