Priester sollen auch in der digitalen Welt das Leben der Kirche bekannt machen. Dazu
ruft Papst Benedikt XVI. die katholischen Geistlichen auf. Die modernen Kommunikationsmittel
eröffnen eine „neue Epoche der Glaubensverkündigung“. Das schreibt der Papst in der
Botschaft zum nächsten Mediensonntag. Der Text zum 44. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel,
wie der Mediensonntag offiziell heißt, wurde an diesem Samstag im Vatikan vorgestellt.
Die
neuen Medien böten „seelsorgerisch unbegrenzte Perspektiven“, schreibt der Papst.
Die Verbreitung und der „beträchtliche Einfluss“ der neuen Kommunikationswege verpflichte
die Kirche, diese Möglichkeiten engagierter zu nutzen. Priester müssten deshalb ihre
Leitungsfunktion auch in den neuen Gemeinden der digitalen Welt ausüben. Sie werden
aufgefordert, auch Blogs und Online-Videos zu Evangelisierung und Katechese zu nutzen.
Praktische Medienkenntnis solle sich mit einer soliden theologischen Vorbereitung
und Spiritualität verbinden, heißt es in der Botschaft.
Aufmerksamkeit
für Nichtglaubende Benedikt XVI. rief zu besonderer Aufmerksamkeit für
Nichtglaubende und Menschen anderer Religionen auf. Das Internet verglich er mit dem
„Haus des Gebetes für alle Völker“, das der Prophet Jesaja ankündigte. Wie im „Vorhof
der Heiden“ des Jerusalemer Tempels sei im Internet auch für diejenigen Raum, für
die Gott noch ein Unbekannter sei, so der Papst.
Auf Gefahren einer missbräuchlichen
Nutzung des Internets und etwa auf Fragen, die den Schutz der Persönlichkeitsrechte
betreffen, geht die Botschaft nicht ein. Ebenso wenig spricht der Papst konkrete pastoralpraktische
Probleme wie Beichte und Sündenvergebung über Internet an.
Der 44. katholische
„Welttag der sozialen Kommunikationsmittel“ wird am Sonntag vor Pfingsten am 16. Mai
begangen. In Deutschland findet der Mediensonntag hingegen am 12. September statt.
Er steht unter dem Motto „Der Priester und die Seelsorge in der digitalen Welt - die
neuen Medien im Dienst des Wortes“.