Kardinalstaatsekretär
Tarcisio Bertone bleibt im Amt. Bereits am 15. Januar hat Papst Benedikt XVI. seinen
langjährigen Mitarbeiter in seinem Amt bestätigt. In einem Brief , der an diesem Freitag
veröffentlicht wurde, bekräftigt er sein Vertrauen in den zweiten Mann im Vatikan.
Bertone hatte mit Erreichen seines 75. Geburtstages am 2. Dezember dem Papst, wie
das Kirchenrecht es fordert, seinen Rücktritt angeboten.
Papst Benedikt XVI.
bedankt sich bei Kardinal Bertone für seine wertvolle Arbeit und erinnert an den langen
Weg, den sie gemeinsam gegangen sind. Bertone war Sekretär der Glaubenskongregation
und damit engster Mitarbeiter des Papstes, als Kardinal Joseph Ratzinger die Behörde
leitete. Besonders denke er - schreibt der Papst - an die heikle Arbeit, die Bertone
damals in den 80er Jahren bei der Ermöglichung des Dialoges mit Erzbischof Marcel
Lefebvre geleistet habe. Seine gesamte Zeit, seitdem er von Papst Johannes Paul II.
nach Rom gerufen wurde, seien intensive und anspruchsvolle Jahre gewesen, in denen
wichtige Lehrentscheidungen gefällt wurden, so der Papst in seinem Brief. Zu seiner
Entscheidung, Bertone 2006 zum Kardinalstaatssekretär zu ernennen, hätten vor allem
zwei Dinge beigetragen: sein „sensus fidei“, also sein Gespür für den Glauben, und
seine „humanitas“, seine Menschlichkeit, die schon bei der Arbeit in der Kongregation
für die Glaubenslehre ein Klima der echten Vertrautheit geschaffen habe. Sie seien
auch der Grund, weswegen er Bertone nun bitte, das Amt weiter auszuüben.