2010-01-21 13:43:22

Nigeria: über 200 Tote?


Nach tagelangen blutigen Zusammenstößen zwischen muslimischen und christlichen Gruppen in der nigerianischen Stadt Jos hat sich die Lage in der Nacht zu Donnerstag leicht beruhigt. Die bisher ganztägige Ausgangssperre gilt nur noch für die Abend- und Nachtstunden. Etwa 50.000 Menschen flohen derweil in Nachbarorte. Das berichten nigerianische Medien. Über die Zahl der bei den Unruhen getöteten Menschen gibt es widersprüchliche und offiziell nicht bestätigte Meldungen. Während die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von mindestens 200 Toten ausgeht, ist in anderen Berichten von fast 500 Toten die Rede. Der Erzbischof von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, bezeichnete unterdessen die Darstellung der Vorfälle als "nicht korrekt". Die Ursachen der Auseinandersetzungen seien eher "ethischer und poltischer Natur". Die Abgeordneten des nigerianischen Senats hatten am Mittwoch eine Ausrufung des Notstands in Jos abgelehnt. Sie forderten jedoch, die Empfehlungen verschiedener Untersuchungskommissionen, die sich mit vorangegangenen religiösen Unruhen in Jos befasst hatten, endlich umzusetzen. Schon im Jahr 2001 sowie im November 2008 hatte es in der zentralnigerianischen Stadt ähnliche blutige Kämpfe zwischen Muslimen und Christen mit Hunderten Toten gegeben.

(apic/pm 21.01.2010 mg)







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