Schönborn: Entschuldigung für Wirbel um Medjugorje-Besuch
Nach seiner umstrittenen Pilgerfahrt nach Medjugorje hat sich Kardinal Christoph Schönborn
bei dem vor Ort zuständigen Bischof, Patko Peric, entschuldigt. In einem auf der offiziellen
Homepage des Bistums Mostar in Auszügen veröffentlichten Schreiben bekräftigt der
Wiener Kardinal, dass es nicht seine Absicht gewesen sei, „dem Frieden zu schaden“.
Schönborn hatte den bosnisch-herzegowinischen Ort Medjugorje über den Jahreswechsel
besucht und für „eine Integration des Phänomens Medjugorje in die normale Pastoral“
plädiert. Sein Besuch zu dem kirchlich nicht anerkannten Marienwallfahrtsort war von
ihm als private Reise deklariert worden. In der medialen Öffentlichkeit hatte er damit
jedoch für erhebliches Aufsehen gesorgt. Das Entschuldigungsschreiben ist auf den
15. Januar datiert, dem Tag, an dem Schönborn zur Privataudienz bei Papst Benedikt
in Rom war. Schönborn antwortete mit seinem Brief auf ein Schreiben von Peric. Dieser
hatte auf den Besuch des Kardinals in Medjugorje scharf kritisiert und betont, dass
die Visite keine Anerkennung der „Erscheinungen“ bedeute. Zugleich erinnerte er daran,
dass die so genannten Seher von Medjugorje wiederholt die angeblichen Marienerscheinungen
manipuliert hätten. Mit dem Brief Schönborns betrachte man die Diskussionen nun als
erledigt, sagte ein Sprecher der Diözese Mostar-Duvno an diesem Dienstag. - Seit 1981
soll es in Medjugorje Marienerscheinungen geben. Sie sind weder vom dortigen Bistum
noch vom Vatikan anerkannt.