2010-01-19 13:38:04

D: Die CDU ist christlich, nicht katholisch


RealAudioMP3 In Deutschland will die CDU sowohl Wechselwähler von anderen Parteien gewinnen, als auch die Werte der konservativen Stammwähler stärker berücksichtigen. Wie das gehen soll, darüber gibt es Streit - vor allem mit den Kirchen und mit Christinnen und Christen innerhalb der CDU und der CSU.
Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, betonte in einem Interview mit unserem Partnersender Radio Horeb, dass gerade christliche Werte für eine Partei, die das „C“ im Namen führt, zentral sind. Die CDU solle attraktiv sein für Wähler aller Parteien:
 
„Ich sage aber gleichzeitig, dass, wenn wir unsere konservativen Wähler überhaupt noch an uns binden wollen, wir den Charakter der Volkspartei erhalten müssen. Das bedeutet eben auch, dass das „C“ mit Leben gefüllt wird. Mein Ziel ist, dass auch weiterhin zur Volkspartei CDU ein klares Bekenntnis zu unseren Wurzeln gehört, und vor allem auch das Konservative vor dem christlichen Hintergrund.“

Die Arbeitsgemeinschaft Engagierter Katholiken in CDU und CSU hat sich genau dies zum Thema gemacht, trifft aber in der Debatte auf viel Kritik. Mißfelder wünscht sich, dass die Themen des Arbeitskreises in der Mitte der Partei diskutiert würden.

„Ich finde es allerdings richtig, dass jetzt die Parteispitze bereit ist, sich jetzt mit dem Arbeitskreis Engagierter Katholiken zu treffen, denn sie haben sich in der Vergangenheit mit allen möglichen Vereinigungen getroffen, die sich da neu gegründet haben, mit welcher Relevanz auch immer.“

Kritik erfährt der Arbeitskreis aber nicht nur aus der eigenen Parteiführung. Auch engagierte Katholiken wenden sich dagegen, das besonders Katholische in der CDU zu definieren. So der Publizist und Jesuitenpater Klaus Mertes. Das „C“ entstamme dem Widerstand gegen den Totalitarismus, und die damit verbundenen Themen ließen sich nicht nicht von einer Gruppe vereinnahmen:

„Es sind christliche Themen, und es sind gemeinsame Themen von Katholiken und Protestanten. Der Geist des „C“ in der CDU ist entstanden in den Gefängnissen von Tegel, in denen Protestanten und Katholiken erkannt haben, dass es dringend an der Zeit ist, in Deutschland den konfessionellen Gegensatz in der Politik zu überwinden. Deswegen heißt sie Christliche Partei, und nicht etwa katholische oder evangelische Partei. Es ist ein Rückfall in Konfessionspolitik, wenn man inhaltliche Themen jetzt mit dem Begriff „katholisch“ besetzt.“

(rv/Radio Horeb, 19.01.2010 ord)








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