Mehmet Ali Agca, der 1981 den damaligen Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz
angeschossen hatte, ist frei. Er wurde an diesem Montag aus dem Gefängnis entlassen.
Agca dürfe als freier Mann ohne weiteres das Grab des verstorbenen Papstes besuchen.
Das sagte der Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal
Peter Kdowo Turkson, einem italienischen TV-Sender. Vom Gefängnis aus wurde Agca auf
direktem Wege in ein Militärkrankenhaus gebracht, wo er sich der Musterung unterziehen
soll. Am Morgen ließ Agca von seinen Anwälten einen Brief verteilen, in dem er sich
als „Messias“ bezeichnete und für den Fall, dass er nicht zum Militärdienst eingezogen
werde, eine Pressekonferenz in Istanbul ankündigte. Der 52-jährige hatte seit dem
Anschlag auf den Papst eine Haftstrafe abgesessen, die ihm wegen eines Mordes an einem
Journalisten auferlegt worden.