2010-01-17 10:59:49

Malaysia: Neues Attentat auf Kirche


Zum elften Mal seit Beginn des Monats ist es in Malaysia zum Angriff auf eine Kirche gekommen. Unbekannte warfen die Fenster eines protestantischen Gotteshauses in Negeri Sembilan ein. Zugleich kam es auf Borneo erstmals zu einem Anschlag auf eine Moschee: Auch dort wurden die Fenster zerstört. Letzte Woche hatten Unbekannte auch erstmals einen Sikh-Tempel beschädigt. Hintergrund der Welle von Sachbeschädigungen ist ein Streit um die Übersetzung des Wortes „Gott“ mit „Allah“. Manche islamische Gruppen wollen Nichtmoslems nicht das Recht zugestehen, von „Allah“ zu sprechen. Ein Gericht in Kuala Lumpur hatte der katholischen Kirche am Silvestertag im Streit um „Allah“ Recht gegeben; die Kirche sieht sich in dieser Angelegenheit als Vorkämpferin für die Rechte der Minderheiten in Malaysia überhaupt. Die Regierung steht unter dem Druck islamischer Gruppen; sie will Christen auf Borneo den Gebrauch des Wortes „Allah“ erlauben, dies aber auf der malaysischen Halbinsel selbst verbieten. Vor allem die eingeborenen Völker auf Borneo wie die Iban verwenden seit vielen Jahrzehnten das Wort «“Allah“ für Gott. 60 Prozent der Malaysier sind Muslime, 9 Prozent gehören dem Christentum an. Im Bundesstaat Sarawak jedoch ist das Christentum unter den 2,5 Millionen Einwohnern mit einem Anteil von 43 Prozent die größte Einzelreligion.

(asianews/kna 17.01.2010 sk)







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