Die Meldungen aus
Haiti über neue Opferzahlen nach dem Erdbeben reißen nicht ab. Unter anderem sind
in einer Schule der Salesianer in Port-au-Prince 250 Kinder verschüttet worden. Das
berichtet misna. Für sie besteht nach Angaben von Fachleuten vor Ort keine Chance
auf Rettung mehr.
Die Zahl der Toten schätzt misna mittlerweile auf zweihunderttausend.
Außerdem gebe es mindestens ebenso viele Verletzte. Unterdessen gibt es erste, unbestätigte
Meldungen über Plünderungen in den betroffenen Gebieten. Aus einem zerstörten Gefängnis
sollen außerdem viertausend Gefangene in die Freiheit geflohen sein. Radio Vatikan
sprach mit dem Präsidenten von Caritas Internationalis, Kardinal Òscar Andrés Rodríguez
Maradiaga, über die Situation vor Ort:
„Es ist eine der größten Tragödien,
die wir auf unserem Kontinent gehabt haben. Eines der ärmsten Länder ist in wirklich
großen Schwierigkeiten. Caritas Internationalis hat schon begonnen, Zelte und Decken
zu verteilen. Sie leistet Erste Hilfe. Es werden Lebensmittel sowie das Nötigste verteilt.
Es gibt rund 200 Krankenstationen, die ärztliche Behandlungen durchführen.“
Auch
die Kirche ist von der Naturkatastrophe sehr stark betroffen, fügt Maradiaga an. Die
Gläubigen in der Hauptstadt Port-au-Prince pilgern trotz Einsturz zu den Trümmern
der Kathedrale.
„Der Großteil der Kirchen sind eingestürzt, inklusive die
Kathedrale von Port-au-Prince. Seminare, Schulen und religiöse Häuser sind stark beschädigt
worden. Wir verspüren einen großen Schmerz über den Tod des Erzbischofs von Port-au-Prince,
Josef Serge Miot. Wir drücken unseren Brüdern und Schwestern, den Opfern auf Haiti
unseren Schmerz aus. Es ist wirklich eine Tragödie.“
Vatikansprecher Federico
Lombardi fand in seinem Wocheneditorial für Radio Vatikan tröstende Worte für die
Haitianer:
„Diese großzügige und unverfälschte Liebe ist vielleicht der
einzig wahre Trost, die einzige große Antwort auf dieses Meer von Schmerz. So wie
die Liebe Christi, der am Kreuz stirbt, die einzig wahre Antwort auf die Leiden des
Menschen ist. Wir müssen weiterhin und erneut die Wiederauferstehung der Hoffnung
und der Liebe der Haitianer, der Armen und der Leidenden der Welt durch Solidarität
und Liebe begleiten.“