Jerusalems Lateinischer
Patriarch, Fouad Twal, rät dem Westen, keine Berührungsängste zur Hamas zu haben.
Die radikalislamische Gruppe, die im Gaza-Streifen herrscht, lasse sich nun mal nicht
ignorieren. Im Gespräch mit uns meinte der aus Jordanien stammende Jerusalemer Erzbischof:
„Ich war Ende Dezember in Gaza, um Weihnachten mit den Christen da zu feiern.
Wir haben drei katholische Schulen in Gaza – an denen sind aber nur ein oder zwei
Prozent der Schüler auch wirklich Christen, die anderen Kinder sind alle Kinder von
Hamas- oder Fatah-Leuten. Die leben ja auch da, mit denen sind wir in ständigem Kontakt
– wir dürfen sie nicht links liegenlassen! Wir haben ja auch Caritasarbeit und –projekte
in Gaza, und wir arbeiten für die ganze dortige Gesellschaft! Vergessen wir nicht:
In bestimmten Momenten, wenn es um Geiseln geht, reden ja auch Großbritannien oder
sogar Israel mit der Hamas. Es ist immer gut, mit unseren Feinden zu sprechen und
mit allen, mit denen wir nicht übereinstimmen!“
Erzbischof Twal gehört am Sonntag
zum Gefolge des Papstes, wenn Benedikt XVI. die römische Synagoge besucht. Roms jüdische
Gemeinde, die älteste des Westens, hat den Jerusalemer Patriarchen ausdrücklich eingeladen.