Kardinal Kasper: „Begegnung in Geschwisterlichkeit“
An diesem Mittwoch
hat sich auch der Präsident des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal
Walter Kasper, zum bevorstehenden Besuch in der jüdischen Gemeinde geäußert. Dominik
Skala fasst seinen Ausblick auf das Ereignis zusammen.
Kardinal Kasper, der
auf katholischer Seite für die Beziehungen zum Judentum verantwortlich ist, hofft
auf positive Signale für das interreligiöse Gespräch:
„Ich würde eine neue
Erwärmung des Dialogs – es hat gewisse Probleme gegeben in den letzten Jahren –begrüßen.
Ich würde mir wünschen, dass sich die Atmosphäre wieder etwas entspannt. Denn die
Atmosphäre ist grundlegend für jeden Dialog und ich denke, dass dieser Besuch da bereinigend
wirkt und uns unterstützt im weiteren Fortgang unserer Gespräche.“
Den
Inhalt der Ansprache des Papstes erwarte auch der Kardinal mit Spannung. Fest stehe
für ihn, dass Papst Benedikt nicht hinter die theologischen Aussagen zurückfallen
werde, die Johannes Paul II. bei seinem Synagogenbesuch getroffen hatte. Sein Amtsvorgänger
habe immer betont, dass die Juden die „älteren Brüder im Glauben“ seien:
„Ich
meine, man kann solch einen Ausdruck immer falsch und richtig interpretieren. Aber
es sind unsere „älteren Brüder im Glauben“. Der christliche Glaube hat Wurzeln im
Alten Testament und damit im Glauben Israels. Insofern sind sie Brüder, kommen vom
gemeinsamen Glauben des Vaters Abraham her. Und das wird Papst Benedikt sicher nicht
bestreiten. Man wird da nicht auf die Formulierung als solche schauen, aber was dahinter
steht, bleibt wahr.“