Der Vorsitzende der Italienischen Rabbinerkonferenz, Giuseppe Laras, will dem Synagogenbesuch
Papst Benedikts XVI. am Sonntag in Rom fernbleiben. Einzig die Kirche werde aus dem
Besuch „Vorteile ziehen, vor allem mit Blick auf die konservativen Kreise“, sagte
Laras der am Donnerstag erscheinenden Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“. Seiner
Einschätzung nach werde das Treffen kurzfristig kaum positive Auswirkungen auf den
jüdisch-katholischen Dialog haben. Der Chef der Rabbinerkonferenz sieht den Dialog
mit der katholischen Kirche geschwächt. Mit großem Bedauern stelle er fest, „dass
dieses „brüderliche Verhältnis“ im gegenwärtigen Pontifikat immer kraftloser geworden“
sei. Dabei verwies er auf zahlreiche „Betriebsunfälle“. Dazu zählten die Frage der
Karfreitagsfürbitte, die Aufhebung der Exkommunikation des britischen Traditionalistenbischofs
Williamson, der die Schoah leugne, und „die Lobeshymnen auf Pius XII“. (kna 14.01.2010
ord)