Überall bärtige Männer,
die noch dazu fleißig dabei sind, sich neue Pullover zu stricken – so sah es aus beim
Gründungstag der Grünen in Karlsruhe vor 30 Jahren. Ein ungewohntes Bild. Auch die
katholische Kirche und die neugegründete Partei mussten sich erst aneinander gewöhnen.
Warum man heute nach 30 Jahren ganz gut miteinander auskommt, erklärt uns Josef Winkler,
kirchenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen:
„Dazu beigetragen
hat natürlich einerseits die programmatische Weiterentwicklung der Grünen, zum anderen
aber auch, dass die katholische Kirche festgestellt hat: So schlimm, wie man vielleicht
anfänglich gedacht hat, sind die Grünen dann doch nicht. Denn in vielen bioethischen
Fragen ist man ja durchaus einer Meinung. Und es bleiben eben auch in bestimmten inhaltlichen
Fragen wie zum Beispiel der Rechte von Homosexuellen oder der Frage des Abtreibungsrechts
Differenzen bestehen, die man kritisch miteinander diskutiert. Ich denke aber, es
ist ein konstruktives Miteinander geworden und das freut mich."