Hinter dem Mord am
Teheraner Wissenschaftler Massud Ali-Mohammadi steckt das iranische Regime: Davon
ist Exil-Regisseur Ayat Najafi überzeugt. Im Gespräch mit uns meinte der Autor des
preisgekrönten Films „Football under cover“:
„Die Regierung hat das selber
gemacht. Der erste Grund: Er war kein Atomwissenschaftler, sondern ein Physiker. Er
hat nichts mit Nukleartechnik zu tun, das ist eine Lüge des Regimes. Der zweite Grund
ist: Er war ein Unterstützer von Mussawi, hat sehr die grüne Bewegung unterstützt
und viel mit den Studenten geredet. Heute war seine Stimme im Internet zu hören -
da kann man hören, was er meinte. Die Regierung hat gelogen und gesagt, er sei ein
Atomwissenschaftler und gesagt, die USA oder Israel hätten dieses Attentat begangen.
Eine absolute Lüge!“
Der Ermordete habe nach seiner – Najafis – Kenntnis nichts
mit dem Teheraner Atomprogramm zu tun. Allerdings sei er ins Visier des Regimes geraten,
weil er einen Aufruf der Opposition vor den letzten Präsidentenwahlen mitunterschrieben
und nach der Wahl an Protestdemonstrationen teilgenommen habe.
„Vor 10 Tagen
oder einer Woche gab es einen Brief von ein par Uniprofessoren an Chamenei. Sie sagten
dort: Warum gibt es Gewalt gegen die Universität? Deswegen habe ich das Gefühl, dass
die Revolutionswächter, die jetzt die Macht haben, ihn umbringen wollten - als Signal
für andere oppositionelle Bewegungen. Vielleicht auch als Signal an andere Professoren.
Denn inzwischen ist die Universitätsbewegung die stärkste...“