Der anglikanische Erzbischof im Sudan, Daniel Deng, hat die chinesische Außenpolitik
scharf kritisiert. Außerdem forderte er die Regierung in Peking auf, sich nicht länger
aus den Friedensprozessen für Darfur oder den Südsudan herauszuhalten. China zerstöre
durch seine einseitig auf wirtschaftliche Interessen ausgerichtete Politik den Friedensprozess
im Sudan. „China schaut nur auf die Bodenschätze und den wirtschaftlichen Ertrag.
Das zerstört das Land“, sagte der Erzbischof bei einem Besuchs in London. China hat
2009 für 6,3 Milliarden Dollar Rohöl aus dem Sudan importiert. Der Sudan leidet seit
dem Bürgerkrieg im Jahr 2005 unter enormen innenpolitischen Spannungen. Im April diesen
Jahres sollen zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten wieder freie Wahlen stattfinden;
außerdem will der Süden im kommenden Jahr über eine mögliche Unabhängigkeit abstimmen.