D: Käßmann sieht Bundeswehr-Einsatz weiter kritisch
Die EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann hält an ihrer Kritik am Bundeswehr-Einsatz
in Afghanistan fest. Daran habe sich auch nach ihrem Treffen mit Verteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nicht geändert. In der ARD-Sendung „Beckmann“ sagte
Käßmann: „Ich begreife schon, dass in Afghanistan im Moment Waffen auch dem zivilen
Aufbau dienen können.“ Allerdings befürchte sie, dass die deutsche Öffentlichkeit
lange verdrängt habe, dass beim Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch Waffen im
Einsatz sind. „Ich habe den Eindruck, dass im Moment ganz stark nur die militärische
Perspektive gesehen wird und die Kreativität von anderen Formen nicht“, sagte Käßmann
weiter. Als Beispiel nannte die Landesbischöfin von Hannover den Kampf gegen den Drogenhandel
und eine Wirtschaftsförderung der Bevölkerung, insbesondere von Frauen. Mit Guttenberg
habe sie „gar nicht so viele Meinungsverschiedenheiten“, sagte Käßmann weiter. Der
Minister sei katholischer Christ und habe sehr wohl verstanden, es müsse „immer einen
Vorrang für Zivil geben“. Guttenberg hatte Käßmann am Montag getroffen und die Landesbischöfin
dabei zu einem Truppenbesuch in Afghanistan eingeladen.