Prag wartet weiter auf die Ernennung eines Nachfolgers für den gegenwärtigen Erzbischof
Miloslav Kardinal Vlk. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung an diesem Montag
in einer Analyse. Nach ihrer Darstellung hätten viele Katholiken im Erzbistum Prag
auf eine römische Entscheidung schon am Dreikönigstag in der vergangenen Woche gehofft.
Auch habe Kardinal Vlk bei seinem Abschiedsbesuch bei tschechischen Senat nicht sagen
können, wie lange er noch im Amt bleiben werde. Ein großes Anliegen Vlks, der seit
1991 dem Prager Erzbistum vorsteht, ist der Abschluss eines Grundlagenvertrages zwischen
Kirche und Staat. Das Verhältnis von Kirche und Staat ist seit 1989 ohne belastbare
juridische Grundlage. Auch kritisiert der Erzbischof immer wieder die Kirche in der
Tschechischen Republik, sich den Herausforderungen nach dem Zusammenbruch des kommunistischen
Regimes nicht ernsthaft genug zu stellen.