Die Anschläge auf Kirchen in Malaysia reissen nicht ab. In der Nacht zum Montag wurde
in Kuala Lumpur ein weiterer Bau mit Molotow-Cocktails beworfen. Dabei entstand Sachschaden.
Die Kirchenverantwortlichen in Malaysia riefen die Christen im Land unterdessen zu
Geduld auf. „Wir wollen niemanden beschuldigen: keinen Bewohner, kein Stadtviertel
und keine Religion. Wir sind eine friedliche Gemeinschaft und sind hier, um gemeinsam
für das Land zu beten“, sagte der Pfarrer der in der vergangenen Woche attackierten
katholischen Kirche in seiner Sonntagspredigt. Ähnlich äußert sich auch der Erzbischof
von Kuala Lumpur, Murphy Pakiam: Die Kirche verstehe sich als eine „Kraft des Dialogs
und des Friedens“ im Land und werde „nicht auf Provokationen reagieren“, meinte er
in seiner ersten Stellungnahme seit Beginn der Anschlagswelle. Polizei und Regierung
bewerten die Vorfälle laut der Nachrichtenagentur misna nicht als „gravierend“. Die
„alarmierenden Berichte im Internet“ seien „überzogen“.
Die Anschläge haben
offenbar mit dem Streit um den Gebrauch des Wortes „Allah“ für Gott zu tun. Malaysias
Regierung und viele islamische Gruppen wollen den Christen nicht das Recht zugestehen,
„Gott“ mit „Allah“ zu übersetzen. Doch „hier geht es um das normale Recht, das alle
Bürger haben, Streitfälle vor Gericht auszutragen“, sagt dazu Erzbischof Pakiam. Das
Hohe Gericht hatte den Christen kürzlich Recht gegeben.