Papst Benedikt XVI.
hat beim Angelusgebet am Fest "Taufe des Herrn" über die Bedeutung der christlichen
Taufe gesprochen: „Werde was Du bist! – Das ist das grundlegende Erziehungsprinzip
des durch Gnade erlösten Menschen. Dieses Prinzip ähnelt in vielem der menschlichen
Reifung: Das Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern entwickelt sich – durch Ablösungsprozesse
und Krisen hindurch – von einer totalen Abhängigkeit hin zu dem Bewusstsein, Söhne
und Töchter zu sein, dankbar für das Geschenk des Lebens und fähig, selber Leben zu
schenken. Auch der Christ beginnt seinen Glaubensweg durch die Taufe, in der er zu
einem Neuen Leben gezeugt wird. Dies wird ihn dazu führen, selber einst Gott bewusst
„Abba – Vater“ zu nennen, sich an Ihn mit Dankbarkeit zu wenden und freudig Gottes
Kindschaft zu leben.“ Die Taufe biete auch ein Gesellschaftsmodell, das der
Brüderlichkeit:
„Brüderlichkeit kann nicht durch eine Ideologie geschaffen
werden, noch durch irgendeine Macht: Dass wir Brüder sind, erkennt man nur das demütige
und zugleich tiefe Bewusstsein, Kinder des himmlischen Vaters zu sein. Als Christen
haben wir dank des in der Taufe geschenkten Heiligen Geistes das Glück und die Aufgabe,
als Kinder Gottes als Brüder zu leben und, um „wie Sauerteig“ eine neuen und solidarischen
Menschheit zu sein, die reich ist an Frieden und Hoffnung.“ Hier das Manuskript
der Papstworte in deutscher Sprache:
„Gerne grüße ich alle deutschsprachigen
Gläubigen beim heutigen Angelusgebet, besonders die Schüler aus Bad Tölz und die Pilger
aus Eisenstadt. Bei der Taufe im Jordan stellt sich Jesus Christus in eine Reihe mit
uns Menschen. Er ist der geliebte Sohn des Vaters und zugleich einer von uns. Durch
unsere eigene Taufe werden auch wir in Christus geliebte Kinder Gottes. Wir haben
Anteil erhalten am Heiligen Geist. In der Kraft dieses Geistes wollen wir leben und
die Welt gestalten, wie es Gott gefällt. Der Herr geleite euch alle Tage dieses neuen
Jahres mit seiner Gnade.“ (rv 10.01.2010 mc)