2010-01-07 14:48:02

D: „Vorrang für Zivil“


„Vorrang für Zivil“ in Afghanistan fordert Deutschlands oberste Protestantin, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann. Beim Epiphaniasempfang am Mittwoch in Kloster Loccum erläuterte sie ihre Kritik am Bundeswehreinsatz am Hindukusch. Die Entsendung von Truppen, die dort versuchen, auch mit Waffen Frieden zu schaffen und den Aufbau einer Demokratie zu ermöglichen, sei als „ultima ratio“ (letztes Mittel) gerechtfertigt, sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands. Zuvor hatte sie unter anderem erklärt: „Auch nach den weitesten Maßstäben der Evangelischen Kirche in Deutschland ist dieser Krieg so nicht zu rechtfertigen.“ Deshalb müsse die gewalttätige Auseinandersetzung möglichst rasch beendet werden. Käßmann betonte am Mittwoch, dass sie keineswegs die deutschen Soldatinnen und Soldaten im Afghanistan-Einsatz kritisieren wolle, die auch von evangelischen Seelsorgern betreut werden. Vielmehr sei es die Sorge um die Männer und Frauen in Uniform, die sie nach einer klaren Ausstiegsstrategie fragen lasse. Gleichzeitig bleibe sie bei ihrer Forderung nach mehr Phantasie, um Konflikte nicht-militärisch zu lösen. Hochachtung zollte die Landesbischöfin den politisch Verantwortlichen, die Entscheidungen über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan treffen müssen.

(idea 07.01.2010 sk)







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