2010-01-06 17:42:59

Papst: „Nur Liebe kann Welt verbessern“


RealAudioMP3 Mit einer feierlichen Messe im Petersdom hat Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch das Hochfest der Erscheinung des Herrn begangen. Das Fest der „Epiphanie“ ist allgemein auch als Dreikönigstag bekannt. An diesem Feiertag erinnere die Kirche daran, dass nicht die Großen und Mächtigen die Welt verändern, sondern allein der Weg der Liebe, sagte der Papst in seiner Predigt. Dieser Weg habe sich den drei Weisen aus dem Orient im Jesuskind in der ärmlichen Krippe offenbart. Durch die „Heiligen Drei Könige“ erleuchte das Licht aus der Grotte Bethlehems die ganze Menschheit, so Benedikt:

„Sie brachten Gold, Weihrauch und Myrre. Das sind sicherlich keine Geschenke, die den alltäglichen Bedürfnissen entsprechen. In diesem Augenblick hätte die Heilige Familie bestimmt etwas anderes dringender gebraucht, als Weihrauch und Myrre - und noch nicht einmal das Gold konnten sie unmittelbar gebrauchen. Doch haben diese Geschenke einen tieferen Sinn: Sie sind ein Akt der Gerechtigkeit. In der orientalischen Mentalität dieser Zeit bedeuten sie die Anerkennung einer Person als Gott und König. Diese Geschenke sind also ein Akt der Unterwerfung. Sie bringen zum Ausdruck, dass diejenigen, die sie schenken, von da an dem Herrscher treu sind und seine Autorität anerkennen. Daraus ergibt sich eine ganz unmittelbare Konsequenz: Die Weisen können nicht mehr auf ihrem bisherigen Weg weitergehen; sie können nicht mehr zu Herodes zurückkehren; sie können nicht mehr Verbündete eines so mächtigen und grausamen Herrschers sein. Sie haben sich für immer auf den Weg des Jesuskindes begeben...“

Aus den wenigen, die das Jesuskind einst in der Grotte von Bethlehem verehrten, seien heute zwar viele geworden, so der Papst weiter. Dennoch hätten nicht alle die Botschaft des Sterns von Bethlehem verstanden. Als Gründe hierfür nannte Benedikt die übersteigerte Selbstsicherheit und Eigenmächtigkeit vieler Menschen. Uns fehle heute oft „die Fähigkeit, im Herzen ein Kind zu bleiben“, mahnte der Papst:

„Viele maßen sich an, die Realität gänzlich zu kennen, und haben bereits ihr endgültiges Urteil über die Dinge gefällt. Das verschließt ihre Herzen für die Neuheiten Gottes. (…) Sie vertrauen eher sich selbst als Gott und können nicht glauben, dass er die Größe besitzt, sich klein zu machen, um uns nah zu sein. Und schließlich fehlt es an einer echten Demut, sich dem unterzuordnen, was größer ist. Was fehlt, ist echter Mut, an das zu glauben, was wirklich groß ist, auch wenn es sich in einem wehrlosen Kind offenbart. Es fehlt an der evangelischen Fähigkeit, im Herzen ein Kind zu bleiben, sich zu wundern und aus sich heraus zu gehen, um dem Weg zu folgen, den der Stern von Bethlehem aufzeigt, dem Weg Gottes.“

Zum Abschluss der Messe wurde es dann noch einmal weihnachtlich im festlich erleuchteten Petersdom. Zu den Klängen von „Stille Nacht“ zog der Papst aus der Basilika aus. Dabei grüßte er die tausenden Gläubigen, die den Gottesdienst mit ihm gefeiert hatten. Einigen Besuchern schüttelte ein fröhlich wirkender Benedikt die Hände – und dass ganz offensichtlich ohne jegliche Berührungsängste trotz des Angriffs in der Petersbasilika vom 24. Dezember.

(rv 6.1.2010 ad)







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