Libanon/Jemen: Auf Terrorismus mit Frieden antworten
Die Angst vor einem
neuen islamistischen Terroranschlag steigt: Nach dem vereitelten Attentat auf einen
Flug von Amsterdam nach Detroit erwarten Experten weitere Anschläge. Das Terrornetzwerk
El Kaida sei in der Defensive, weil es die Mehrheit der Muslime nicht überzeugen könne.
Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Islam-Experte und Dozent an der Sankt-Josef-Universität
in Beirut, Pater Samir Khalil Samir. Den Terroristen sei es nie gelungen, durch Gewalt
die Zustimmung der Muslime zu gewinnen, so der Jesuitenpater.
„Die Terroristen
haben es nie geschafft, die Struktur eines attackierten Landes zu ändern. Die Wirklichkeit
sieht so aus, dass sie Menschen töten und eine Gewaltspirale initiieren, doch die
Menschen können sie damit nicht überzeugen. Es gelingt den Terroristen also nicht,
die Scharia einzuführen oder ein Terrorregime auf die Beine zu stellen. Das alles
geht so lange weiter, bis sie selber verstehen werden, was der Papst immer betont:
Gewalt führt zu gar nichts.“
Allerdings: Von einem möglichen US-Angriff
im Jemen, wo angeblich die Terroristen ausgebildet werden, hält der Islam-Fachmann
nicht viel. Die jungen Terroristen würden damit sogar noch mehr zu Gewalt angestiftet.
„Sie
haben in ihrer Ausbildung gelernt, dass man nur durch Gewalt etwas erreichen kann.
Doch das ist eine falsche Wahrheit. Der echte Kampf gegen den Terrorismus besteht
also darin, der Welt zu verkünden, dass Friede und Gerechtigkeit die grundlegenden
Bedingungen sind, damit die Menschheit überleben kann.“