2010-01-04 12:00:01

Libanon/Jemen: Auf Terrorismus mit Frieden antworten


RealAudioMP3 Die Angst vor einem neuen islamistischen Terroranschlag steigt: Nach dem vereitelten Attentat auf einen Flug von Amsterdam nach Detroit erwarten Experten weitere Anschläge. Das Terrornetzwerk El Kaida sei in der Defensive, weil es die Mehrheit der Muslime nicht überzeugen könne. Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Islam-Experte und Dozent an der Sankt-Josef-Universität in Beirut, Pater Samir Khalil Samir. Den Terroristen sei es nie gelungen, durch Gewalt die Zustimmung der Muslime zu gewinnen, so der Jesuitenpater.

„Die Terroristen haben es nie geschafft, die Struktur eines attackierten Landes zu ändern. Die Wirklichkeit sieht so aus, dass sie Menschen töten und eine Gewaltspirale initiieren, doch die Menschen können sie damit nicht überzeugen. Es gelingt den Terroristen also nicht, die Scharia einzuführen oder ein Terrorregime auf die Beine zu stellen. Das alles geht so lange weiter, bis sie selber verstehen werden, was der Papst immer betont: Gewalt führt zu gar nichts.“

Allerdings: Von einem möglichen US-Angriff im Jemen, wo angeblich die Terroristen ausgebildet werden, hält der Islam-Fachmann nicht viel. Die jungen Terroristen würden damit sogar noch mehr zu Gewalt angestiftet.

„Sie haben in ihrer Ausbildung gelernt, dass man nur durch Gewalt etwas erreichen kann. Doch das ist eine falsche Wahrheit. Der echte Kampf gegen den Terrorismus besteht also darin, der Welt zu verkünden, dass Friede und Gerechtigkeit die grundlegenden Bedingungen sind, damit die Menschheit überleben kann.“

(rv 04.01.2010 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.