D: Käßmann weist Kritik an Afghanistan-Äußerungen zurück
Bischöfin Margot Käßmann hat nie einen sofortigen Afghanistan-Abzug der Bundeswehr
gefordert. Das präzisiert die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD). Sie sei schockiert, was aus ihrer Neujahrspredigt gemacht wurde. Das sagte
Käßmann der „Bild“-Zeitung. Für die evangelische Kirche sei klar, dass die Bundeswehr
in Afghanistan eine Exit-Strategie brauche. Immer mehr Militär zu schicken, sei keine
Lösung, fügte Käßmann hinzu. Dem Vorwurf, sie lasse die deutschen Soldaten im Stich,
wenn sie als oberste Protestantin so predige, widersprach Käßmann heftig: Das sei
„eine perfide Unterstellung“. Beim Bundeswehrverband waren die Äußerungen der Bischöfin
in einer Neujahrsandacht auf heftige Kritik gestoßen. Käßmanns Nein zum Afghanistan-Einsatz
schaffe nur neue Frustrationen für deutsche Soldaten. Das sagte der Verbandsvorsitzende
Oberst Ulrich Kirsch der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom Montag. Die Bischöfin
hatte mit Blick auf Afghanistan starke Zweifel geäußert, ob es möglich sei, mit Waffen
in der Hand Frieden zu bringen.