2010-01-02 15:27:54

Vatikan/Italien: „Bravo Bettino“


Der frühere italienische Regierungschef und Sozialist Bettino Craxi (1934-2000) war für den Heiligen Stuhl „ein verlässlicher Gesprächspartner“. Deshalb könne man als italienischer Katholik den vor zehn Jahren verstorbenen Craxi würdigen. Das sagte der Direktor der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“, Giovanni Maria Vian, in einem Interview der Turiner Tageszeitung „La Stampa“. Die heutigen guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Italien gingen auf das unter Craxi abgeschlossene Konkordat zurück, fügte Vian an. Erst Craxi als dem ersten sozialistischen Ministerpräsidenten der Nachkriegszeit sei es nach über einem halben Jahrhundert gelungen, die Revision des Staatskirchenvertrags zu erreichen. Craxi leitete die italienische Regierung von 1983 bis 1987. Sein Todestag jährt sich am 19. Januar zum zehnten Mal. Der ehemalige italienische Premierminister war 1994 wegen schwerer Korruptionsvorwürfe ins tunesische Exil gegangen, wo er auch starb. Die jüngste Ankündigung von Mailands Bürgermeisterin Letizia Moratti, eine Straße nach Craxi zu benennen, hat eine landesweite Diskussion ausgelöst. – Gegenüber den Lateranverträgen von 1929 legte das Craxi-Abkommen unter anderem die Finanzierung des katholischen Klerus durch die Kultursteuer fest. Vereinbart wurde auch, dass Bischofsernennungen in Italien keiner Billigung durch die Regierung bedürfen.

(la stampa/kna 02.01.2010 mg)







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