Sieger Köder wird 85: Seine Kunst vermittelt auch zwischen den Konfessionen
An diesem Sonntag
feiert der Priester und Maler Sieger Köder seinen 85. Geburtstag. Seine Bilder, die
vorrangig biblische Motive aufgreifen, bewegen die Menschen seit vielen Jahrzehnten
und begleiten sie in ihrem Glauben. Herbert Neutzner ist ein Freund und Wegbegleiter
Sieger Köders und lebt wie der Künstler in Ellwangen. Er erklärt im Gespräch mit Radio
Vatikan, was die Faszination ausmacht, die von den Bildern Sieger Köders ausgeht:
„Man
sieht einfach, dass es über unsere Zeit und Welt hinaus noch eine andere, eine göttliche
Dimension gibt - das ist es, was er uns mit den Bildern sagen will. Er will nicht
nur malen, um uns etwas Schönes und farblich Einwandfreies zu präsentieren; er will
uns eigentlich die Augen öffnen für die Beziehung Gottes zu den Menschen, damit wir
das Evangelium besser verstehen.“
Sieger Köder sei vor allem Seelsorger
geblieben, erläutert Neutzner:
„In all seinen Bemühungen geht es ihm immer
um den Menschen. Ich habe ihn auch im Heilig-Geist-Spital in Ellwangen erleben dürfen:
Bei den Kindern dort hat er seine Begabung als Zeichner eingesetzt und ihnen die andere
Wirklichkeit, das Evangelium, nahegebracht. Das zu sehen, war großartig!“
Erste
Inspiration habe Köder schon als Kind in seinem christlichen Elternhaus erfahren,
berichtet Neutzner. Noch vor seinem Theologiestudium habe ihn aber auch der Zweite
Weltkrieg entscheidend geprägt:
„Vor allen Dingen war für ihn prägend, dass
er zur Zeit des Dritten Reiches in der „Sturmschar“ war. Dieser Verband der katholischen
Jugend wollte jungen Menschen in dieser bedrängten Zeit Hilfe geben. Dann hat er auch
die Schrecken des Krieges und der Gefangenschaft erlebt. Und diese Erfahrungen und
die Begegnung mit Christus haben ihn seit seiner Jugend nicht mehr losgelassen.“
Das
sei die Geburtsstunde des Malers und Priesters Sieger Köder gewesen. Heute vermittle
seine Kunst auch zwischen den Konfessionen. Neutzner:
„Ich war in seinem
Auftrag beim Evangelischen Kirchentag in Hannover. Und ich spüre vor allem bei den
Christen, die aus den Kirchen der Reformation kommen und für die das Wort der Heiligen
Schrift ja eine überaus große Bedeutung besitzt, dass die sinnfälligen Bilder für
sie wie zu einer Offenbarung werden.“