Die zunehmende Unterdrückung von Christen in Teilen der islamischen Welt sollte für
Christen ein zusätzlicher Grund sein, sich erst recht für die Rechte der Muslime in
europäischen Staaten einzusetzen. Das findet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg. „Gerade weil wir Christen die Einschränkungen
der Religionsfreiheit in muslimischen Ländern ablehnen und verurteilen, setzen wir
uns nicht nur für die Rechte der dortigen Christen ein, sondern auch für die Rechte
der Muslime bei uns“, meinte Zollitsch in einem Interview. Zur Religionsfreiheit in
Deutschland gehöre auch das Recht der Muslime auf den Bau würdiger Moscheen. Zollitsch
wörtlich: „Derjenige, der in anderen Ländern für die Angehörigen seiner Glaubensgemeinschaft
in der Minderheitensituation Religionsfreiheit fordert, darf sie den religiösen Minoritäten
im eigenen Land nicht vorenthalten. Aber ich werbe auch dafür, mit Moscheebauten nicht
zu provozieren, sondern gemeinsam nach Lösungen zu suchen“. Laut Menschenrechtsorganisationen
stellen die Christen weltweit die größte Gruppe unter den religiös verfolgten Menschen,
nämlich nahezu 90 Prozent. Extremer Verfolgung sind Christen in früher säkular ausgerichteten
Staaten wie dem Irak ausgesetzt.