Als Mann tiefen Glaubens und großer Liebe für die Kirche hat Papst Benedikt Rafael
Caldera gewürdigt. Der ehemalige venezolanische Präsident ist am 25. Dezember im Alter
von 93 Jahren gestorben. In einem von Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichneten
Beleidstelegramm versicherte Benedikt den Angehörigen und Freunden Calderas sein Mitgefühl.
Der Papst bete für den Verstorbenen, hieß es in der Note weiter, die der Erzbischof
von Caracas, Kardinal Jorge Urosa, bei der Trauerfeier am Samstag (Ortszeit) verlas.
Die Familie des Verstorbenen hatte im Vorfeld der Trauerfeier angekündigt, keinerlei
Ehrung durch die Regierung des aktuellen Staatschefs Hugo Chávez zu akzeptieren. –
Der christdemokratische Politiker und zweimalige Staatschef litt seit Jahren an der
Parkinson-Krankheit. Rafael Caldera prägte die konservative Partei COPEI und die Politik
in Venezuela über Jahrzehnte. Von 1969 bis 1974 sowie von 1994 bis 1999 hatte er das
Amt des Staatspräsidenten inne. In den 1950er Jahren spielte er eine Schlüsselrolle
beim Übergang des südamerikanischen Landes von einer Diktatur zur Demokratie.