Der Dominikanerpater Edward Schillebeeckx, einer der weltweit bedeutendsten katholischen
Theologen der Nachkriegszeit, ist am Mittwoch im Alter von 95 Jahren gestorben. Der
Vorsitzende der Niederländischen Bischofskonferenz, der Rotterdamer Bischof Adrianus
van Luyn, würdigte seine „große Rolle“ während des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Schillebeeckx sei einer der maßgebenden Theologen in der jüngeren Kirchengeschichte,
aber auch sehr umstritten gewesen. Schillebeeckx war Schüler von Yves Congar und Marie-Dominique
Chenu. Bis 1983 lehrte er Theologie in Nijmegen. Als theologischer Berater wirkte
er am „Niederländischen Katechismus“ mit. Als Berater beim Zweiten Vatikanischen Konzil
hatte er Einfluss auf zentrale Dokumente, vor allem auf „Dei Verbum“ und „Lumen Gentium“.
Im Hinblick auf „Lumen Gentium“ ging es Schillebeeckx vor allem um die Betonung der
bischöflichen Kollegialität. Seitdem hatte er sich wiederholt als „in loyaler Opposition
zur Kirche“ stehend definiert.