2009-12-22 13:24:29

Heiliges Land: „Gut, aber nicht genug“


RealAudioMP3 Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, hat den von Israel angekündigten Teilstopp beim Siedlungsbau als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet. Allerdings sei das für die Palästinenser noch immer keine befriedigende Lösung. Twal äußerte sich bei der Vorstellung seiner Weihnachtsbotschaft an diesem Dienstag in Jerusalem.

„Die Palästinenser leiden nach wie vor unter der israelischen Besatzung. Die Zerstörung von Häusern in Ost-Jerusalem, die mangelnde Bewegungsfreiheit und die Trennung von Familien lasten auf den Menschen. Jüdische Fundamentalisten haben erst kürzlich versucht, die muslimischen Heiligtümer auf dem Tempelberg zu besetzen. Insgesamt gibt es in der Stadt zahlreiche Veränderungen, die darauf abzielen, aus der Heiligen Stadt eine „ausschließliche Stadt“ zu machen. Diese Versuche bedrohen aber den universalen Auftrag Jerusalems, Stadt für drei Religionen und zwei Völker zu sein.“

 
Papst Benedikt XVI. habe mit seinem Heilig-Land-Besuch im Mai ein Zeichen der Versöhnung gesetzt, so der Patriarch. Seinen Aufrufen zum Ende aller Kriege könne hinzugefügt werden: „Nie mehr Antisemitismus, Islamophobie, Angst oder Hass!“ Zu den Früchten des Papstbesuchs gehörten die starken Pilgerströme ins Heilige Land: noch nie zuvor seien so viele Pilger hier gewesen wie 2009, betonte Twal.

Die christliche Hoffnung sei „die Fähigkeit, Gott inmitten der Schwierigkeiten zu erkennen“, sagte der Patriarch. Sie gebe die Kraft, „dem Bösen nicht nachzugeben, sondern sich dagegen aufzulehnen und am Widerstand festzuhalten“. Der Friede sei ein „Geschenk Gottes an alle, die guten Willens sind“. Dieses Geschenk müsse der Mensch sich „verdienen“. Nach wie vor gebe es unter Israelis und Palästinensern viele Menschen guten Willens.
(rv 22.12.2009 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.