2009-12-20 12:29:06

Papst: „Weinachten bringt wahren Frieden – kein Kindermärchen“


RealAudioMP3 Weihnachten bringt den wahren Frieden und ist kein Kindermärchen. Das betonte Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Die Stadt Betlehem als Ort der Menschwerdung Gottes stellte er – ausgehend vom Propheten Micha – in die Mitte seiner Ansprache vor dem Mariengebet. Betlehem sei eine symbolträchtige Stadt, die für den Frieden stehe: Im Heiligen Land und in der ganzen Welt:

„Leider ist dieser Friede in unseren Tagen nicht stabil und dauerhaft, sondern er wird immer noch mühsam gesucht und zutiefst ersehnt. Gott gibt sich aber niemals mit dem Status Quo zufrieden, deswegen feiert die Kirche auch in diesem Jahr in Betlehem wie auch in der ganzen Welt das Geheimnis von Weihnachten, einer Friedensweissagung, die sich an jeden Menschen richtet. Das Geheimnis von Weihnachten verpflichtet die Christen dazu, sich dorthin herabzubeugen, wo Menschen in sich verschlossen sind, herab in die oft unbekannten und verborgenen Dramen, herab in die Konflikte unserer Lebenswelten, um dorthin Liebe zu bringen, wo Hass ist, Vergebung, wo Verletzung geschah, Freude, wo Traurigkeit herrscht und Wahrheit, wo Irrtum regiert, wie es in einem schönen franziskanischen Gebet heißt.“  
Für die Menschen heute habe Weihnachten ganz praktische Konsequenzen:

„Heute, wie auch schon zur Zeit Jesu, ist Weihnachten kein Märchen für Kinder, sondern die Antwort Gottes auf das Drama der Menschheit, die den wahren Frieden sucht. „Er selbst ist der Friede“ – sagt der Prophet mit Bezug auf die Messiaserwartung. Wir haben die Aufgabe, die Türen weit zu öffnen, um ihn aufzunehmen. Lernen wir von Maria und Josef: Lassen wir uns gläubig in den Dienst des göttlichen Ratschlusses nehmen. Auch wenn wir es nicht voll verstehen, vertrauen wir uns seiner Weisheit und Güte an. Suchen wir zuerst das Reich Gottes, und seine Vorsehung wird uns helfen. Allen wünsche ich gesegnete Weihnachten.“ 
Hier seine Worte in deutscher Sprache:

„Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Teilnehmer am heutigen Angelusgebet. In diesen Tagen vor Weihnachten verdichtet sich die Erwartung zu freudiger Gewissheit: Der Herr ist nahe! Er kommt, um uns Menschen Heil und Rettung zu bringen. Wie Maria wollen wir Gottes Wort gläubig aufnehmen und weiter tragen. Gott mache uns um so eifriger in seinem Dienst, je näher das Fest der Geburt seines Sohnes heranrückt (vgl. Schlussgebet vom IV. Adventssonntag). Euch allen wünsche ich einen guten vierten Advent und ein frohes, gnadenreiches Weihnachtsfest!“
 
Benedikt XVI. dankte beim Angelusgebet auch dem scheidenden polnischen Primas Kardinal Jozef Glemp für seinen Dienst in der schwierigen Übergangsphase für sein Land und die Kirche. Zugleich richtete er einen Gruß auf Polnisch an dessen Nachfolger,
Erzbischof Henryk Muszynski von Gnesen. Mit Erreichen des 80. Geburtstag hatte Glemp vergangene Woche seine verbliebenen Ämter aufgegeben. Nachdem er bereits vor drei Jahren die Leitung der Erzdiözese Warschau abgetreten hatte, behielt er den Ehrentitel des Primas bis jetzt. Nun geht er wieder an den Oberhirten des Metropolitansitzes Gnesen.

(rv 20.12.2009 mc)







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