Der Vatikan zieht erste personelle Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal von Irland.
An diesem Donnerstag hat Papst Benedikt XVI. den vorzeitigen Rücktritt des Bischofs
von Limerick, Donal Brendan Murray, angenommen. Er soll als Weihbischof in Dublin
zwischen 1982 und 1996 von zahlreichen Missbrauchsfällen durch Kleriker gewusst, aber
nichts unternommen haben. Mit der Annahme des Rücktrittsgesuches setzt Papst Benedikt
seine Ankündigung um, die Aufklärung der teils jahrzehntelang vertuschten Missbrauchsfälle
persönlich zu verfolgen und für eine geeignete Prävention zu sorgen. Der Papst wird
in der Sache auch einen Hirtenbrief an die Katholiken Irlands schreiben.
Bischof
Murray teilte den Mitarbeitern seiner Diözese Limerick am Donnerstag persönlich mit,
dass der Papst seinen Rücktritt angenommen habe. Sein Rücktrittsgesuch habe er am
7. Dezember dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Giovanni Battista Re,
übergeben. Vier Tage später trafen die Spitzen der irischen Bischofskonferenz im Vatikan
mit dem Papst und Kurienvertretern zu Gesprächen zusammen.
"Ich weiß, dass
mein Rücktritt den Schmerz der Missbrauchsopfer nicht mildern kann", sagte Murray
wörtlich: "Aber ich möchte noch einmal all jene demütig um Entschuldigung bitten,
die als Kinder oder Jugendliche missbraucht worden sind".
Sein persönlicher
Wunsch sei, dass seine letzten öffentlichen Worte als Bischof von Limerick vom 29.
November in Erinnerung bleiben mögen: "Wir glauben, dass die Barmherzigkeit Gottes
grenzenlos ist. Wir sollen Träger dieser Hoffnung sein, vor allem für jene, deren
Vertrauen missbraucht worden ist, als sie Kinder waren".