An diesem Freitag
ist der UNO-Welttag des Flüchtlings. Dass Migranten mehr sind als nur wirtschaftliche
oder politische Faktoren, daran hat der Außenminister des Vatikans, Erzbischof Dominique
Mamberti, nun erinnert. Er äußerte sich vor der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa, OSZE, deren 17. Ministerkonferenz derzeit tagt. Die Regierungen müssten
immer bedenken, dass Migranten Menschen sind, so Mamberti. Der Vatikan-Mann verwies
mit Blick auf die Vorhaben der OSZE darauf, dass Migration mit Sicherheit zusammenhängt.
Bei 200 Millionen Migranten weltweit versagten die Gastländer oftmals darin, diese
anzunehmen und zu integrieren. Schuld daran seien auch negative Einstellungen und
Stereotype in der Gesellschaft.
Jesuitenpater Peter Balleis ist Leiter des
Jesuitenflüchtlingsdienstes und kennt die Probleme der Stereotypen und mangelnder
Integration aus erster Hand. Er betont ebenso wie Mamberti die Würde, die jeder Migrant
als Mensch hat und die Chancen, die die Migranten in die Gastländer mitbringen.
„Wir
sehen Flüchtlinge nur als Problem. Natürlich ist das tragisch, aber wenn wir theologisch
denken und da zeigt sich auch wiederum unsere Theologie des Gekreuzigten und des Auferstandenen,
dass die unschuldigen Opfer oft der Ansatz sind, um das Neue zu schaffen. In den Menschen
müssen wir dieses Potential sehen. Es sind Menschen, die Opfer sind und deshalb in
Frieden leben wollen, motiviert sind für den Frieden. Sie werden Agenten, Menschen,
die die Versöhnung und das Neue fördern. Flüchtlinge sind ein Gewinn.“