Papst an Klimagipfel: "Nationale Interessen zurückstellen"
Einen Tag vor dem
Ende des Weltklimagipfels in Kopenhagen hat Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer des
Treffens dazu aufgerufen, nationale Interessen zurückzustellen und langfristige Strategien
zum Vorteil auch der ärmeren Länder zu verfolgen. An diesem Donnerstag überreichte
der neue dänische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Hans Klingenberg, dem Papst sein
Beglaubigungsschreiben. Benedikt schreibt in seiner Botschaft an Dänemark, dass sich
allerdings auch der Lebensstil vieler Menschen grundlegend ändern müsse. Insgesamt
absolvierten acht neue Botschafter ihren Antrittsbesuch. Über Schöpfungsverantwortung
sprach der Papst auch in seiner Rede an die Diplomaten: „Sowohl auf der individuellen
als auch auf der politischen Ebene ist es heute nötig, in Bezug auf die Schöpfung
entschlossener und mit Blick auf die Allgemeinheit zu agieren. Deshalb fordere ich
die politischen Autoritäten Ihrer Länder sowie die Staatengemeinschaft insgesamt dazu
auf, ihr Handeln im Umweltschutz zu verstärken. Da das Problem nicht auf der Ebene
einer einzelnen Nation angegangen werden kann, lade ich sie überdies dazu ein, auf
verpflichtende internationale Abkommen hinzuwirken, die nützlich und gerecht für alle
sind.“ Der Papst hielt seine Rede vor den Botschaftern aus Dänemark, Uganda,
dem Sudan, Bangladesch, Kenia, Kasachstan, Finnland und Lettland. Ursprünglich sollte
auch der neue – und erste – Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate vertreten
sein. Dieser konnte aber „wegen persönlicher organisatorischer Schwierigkeiten“ nicht
nach Rom kommen, hieß es aus dem Vatikan. Die Audienz für den arabischen Diplomaten
verschiebe sich damit auf einen späteren Zeitpunkt. (rv/kna 17.12.2009 gs)