Papst bei Generalaudienz: „Staat muss Würde des Menschen schützen“
Gesetze, die den Schutz
des menschlichen Lebens beeinträchtigen, verstoßen gegen die Menschenwürde. Das hat
Papst Benedikt XVI. bekräftigt. Bei seiner Generalaudienz im Vatikan warnte er auch
vor „leichtfertigen Experimenten“ am menschlichen Erbgut.
9.000 Menschen etwa
drängten sich an diesem Mittwoch in der Audienzhalle des Vatikans – und bekamen auch
diesmal vom Papst eine Katechese über einen Theologen aus der Kirchengeschichte. Doch
eine Sache war diesmal anders: Benedikt XVI. deutete die Lehren des mittelalterlichen
Bischofs, den er diesmal vorstellte, konsequent auf heute hin. Zunächst mahnte er
die Medien:
„Johannes von Salisbury warnt eindringlich vor einer leeren
Rhetorik, die sich nicht aus dem Wahren, Guten und Schönen nährt. Diesen Ratschlag
würde er heute wohl besonders an die Kulturschaffenden und an die Medien richten und
sie einladen, die Weisheit des Evangeliums zum Maßstab der Kommunikation zu machen.“
Und
dann eine Forderung Benedikts an die Politiker:
„Dass die staatlichen Gesetze
überall auf der Grundlage des universalen Naturrechts stehen müssen und dass die Würde
der Menschen vom Staat zu schützen ist. Gesetze, die Abtreibung oder Euthanasie erlauben
oder die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau relativieren, sind demnach in keiner
Weise angemessen!”
Hinter den Gesetzen müsse eine, so der Papst wörtlich,
„korrekte Laizität stehen, die auch den Schutz der Religionsfreiheit einschließt“
– sonst drohe eine „Diktatur des Relativismus, die nichts als definitiv anerkennt
und nur das Ich zum letzten Maß aller Dinge macht“.
„In den wichtigen
Fragen des öffentlichen und auch des persönlichen Lebens dürfen wir nicht vergessen,
dass sie nicht nur auf menschlichen Entscheidungen gründen, sondern auf einem Plan
Gottes, der uns vorausgeht und eine Pflicht darstellt...“