Papst Benedikt XVI.
hat zu mehr Respekt vor unheilbar Kranken aufgerufen. Bei einem Besuch im Hospiz „Sacro
Cuore“ in Rom würdigte der Papst die Arbeit palliativ tätiger Ärzte und Pflegekräfte
und ermutigte sie in ihrem Einsatz für leidende Menschen. Wegen der vorherrschenden
Leistungsmentalität würden Schwerstkranke heute oft als gesellschaftliches Problem
empfunden, kritisierte der Papst und appellierte an die christliche Solidarität:
„Wer
einen Sinn für die Menschenwürde besitzt, weiß, dass Kranke respektiert und unterstützt
werden müssen, während sie den Schwierigkeiten und Leiden begegnen, die mit ihrem
Gesundheitszustand verbunden sind. (…) Neben der unersetzlichen medizinischen Pflege
gilt es, Kranke mit liebevollen Gesten, Nähe und in christlicher Solidarität zu umsorgen
und so ihrem Bedürfnis nach Verständnis, Trost und ständiger Ermutigung entgegenzukommen.“ Das
Leben finde seine Erfüllung nicht auf dieser Welt, sondern bei Gott, sagte der Papst
an die Hospizpatienten und ihre Familien gewandt. Aus der Perspektive des christlichen
Glaubens heraus könne man in Leid und Krankheit auch eine besondere Erfahrung des
„Advents“ ausmachen, des Wartens auf den Besuch Gottes, „der den Schmerz durch die
Begegnung mit ihm in Hoffnung und Erlösung umwandelt“, so Benedikt:
„Der
Herr kommt, er ist hier und steht uns bei. Diese christliche Gewissheit hilft uns,
auch die Schwierigkeiten des Lebens als eine Art und Weise zu verstehen, in der Er
uns entgegenkommt und für jeden Einzelnen der „nahe Gott“ ist, der befreit und erlöst.
Das Weihnachtsfest, auf das wir uns vorbereiten, gibt uns die Möglichkeit das Heilige
Kind zu verehren, das wahre Licht, das in diese Welt kommt, um ‚die Barmherzigkeit
Gottes‘ sichtbar zu machen, ‚mit der er alle Menschen rettet‘ (Tt 2,11).“ Zum
Abschluss seines Besuches betete der Papst für die Kranken und ihre Familien und spendete
ihnen seinen apostolischen Segen. – Das auf Demenzkrankheiten spezialisierte Hospiz
„Sacro Cuore“ betreut derzeit fast 1000 Patienten im Endstadium.