Generalaudienz: „Christus ist die Mitte der Heilsgeschichte“
Mittwoch ist im Vatikan
Tag der Generalaudienz – Tausende waren dazu auch diesmal auf der „Piazza San Pietro“.
Papst Benedikt hielt ihnen einen kleinen Vortrag über einen Mönchstheologen des Mittelalters:
Rupert von Deutz, gestorben 1129.
„Rupert war ein ungemein produktiver Denker,
der uns eine Fülle von Schriften zu verschiedenen theologischen Fragen – zum Beispiel
zur Realpräsenz in der Eucharistie und zur Prädestinationslehre – hinterlassen hat.
Eine Neuheit seines theologischen Schaffens bestand darin, dass er die Schriftauslegung
unter einen thematischen Schwerpunkt stellte. So entwickelte er aus seinem Mathäuskommentar
eine Christologie und aus dem Kommentar zum Hohenlied eine Mariologie. Dabei verfolgte
er das Ziel, einzelne Themen des Glaubens aus dem Gesamt der Offenbarung heraus, wie
sie in der Heiligen Schrift aufscheint, zu betrachten.“
Bibelstellen im
Licht der gesamten Heiligen Schrift zu deuten – das ist auch ein wichtiges Anliegen
des Papstes, auf das er immer wieder zurückkommt.
„Die Menschwerdung Christi
ist das grundlegende Ereignis der ganzen Geschichte. Sie ist nicht durch den Sündenfall
des Menschen bedingt, so sagt Rupert, sondern von Ewigkeit vorgesehen, damit die ganze
Schöpfung Gott loben und wie eine große Familie um Christus lieben könne. Christus
ist die Mitte der Heilsgeschichte, und in ihm finden alle Ereignisse einen wunderbaren
Zusammenhang... Gottes Geist stärke euch allezeit!“