Das ökumenische Klima ist nach Ansicht der Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen
Kirchentags, Ellen Ueberschär, abgekühlt. Vor dem Ökumenischen Kirchentag, der im
Mai 2010 in München stattfindet, wünscht sie sich mehr Rückenwind aus den Kirchen.
Im Kirchentagsmagazin erinnert sie an Irritationen durch ein an die Öffentlichkeit
gelangtes internes Papier des EKD-Kirchenamts, „das in arroganten Tönen die Überlegenheit
der Protestanten über die Katholiken nachzuweisen suchte“, so Ueberschär wörtlich.
Die Sache sei zwar Ende Oktober ausgeräumt worden; doch bei ökumenischen Feiern Ende
Oktober in Augsburg habe der katholische Bischof Walter Mixa eine Unhöflichkeit begangen,
indem er nur katholische Amtsträger, aber keinen Lutheraner begrüßt habe. Später habe
der Außenamtsleiter der Russisch-Orthodoxen Kirche mit dem Abbruch der Beziehungen
zur EKD gedroht, weil diese eine geschiedene Frau zur höchsten Repräsentantin erkoren
hat. Auch das habe zum Sinken der Temperatur im ökumenischen Klima beigetragen. Angesichts
solcher Irritationen wollten die Beteiligten am Ökumenischen Kirchentag eine „Trotzdem-Ökumene“
leben, schreibt Ueberschär. (idea 09.12.2009 sk)