2009-12-08 15:25:33

Klimagipfel: „Chancen auf Erfolg stehen gut“


RealAudioMP3 Seit Gestern tagt in Kopenhagen der Weltklimagipfel. In seiner Eröffnungsrede sagte UN – Klimasekretär Yvo de Boer, die Zeit für bloße Worte sei vorbei. Die Konferenzpräsidentin und Umweltministerin Dänemarks Connie Hedegaard warnt davor, diese historische Gelegenheit zu verpassen: „Nie hat die Wissenschaft klarer gesprochen, nie waren die Lösungen zahlreicher, nie der politische Wille stärker.“ Ähnlich äußerte sich auch Papst Benedikt XVI. beim Angelus am vergangenen Sonntag: er wünsche sich, dass die Gespräche Handlungen ermöglichen, die die Schöpfung respektieren und eine solidarische Entwicklung fördern.
Radio Vatikan sprach mit Professor Ottmar Edenhofer, Chefökonom und stellvertretender Leiter des Potsdamer Instituts für Klimaforschung. Wir haben ihn gefragt, wie die Chancen stehen, dass die Klimakonferenz zu konkreten Ergebnissen kommt:

„Ich glaube die Chancen, dass wir bei dieser Konferenz zu Ergebnissen kommen, sind so schlecht nicht. Es liegen ja jetzt Angebote vor, von China, Indien und auch von Europa und den Vereinigten Staaten. Und vor diesem Hintergrund wären dann bis zum Jahr 2020 durchaus sehr ambitionierte Emissionsminderungsziele denkbar. Aber was mich viel mehr besorgt, ist die Frage, was nach 2020 geschieht. Denn wir brauchen aus klimapolitischen und auch aus wirtschaftspolitischen Gründen eine Festlegung über 2020 hinaus.“

Die Öffentlichkeit erfährt über offizielle Stellungnahmen hinaus wenig davon, was im Augenblick passiert und wie man bei dieser Konferenz zu Ergebnissen kommt. Was genau passiert im Augenblick in Kopenhagen?

„Im Grunde genommen sind es jetzt technische Details, die vorbereitet werden und rund um diesen Verhandlungszirkus gibt es eine ganze Reihe von so genannten Side-Events. Auf diesen Nebenveranstaltungen werden wichtige Themen diskutiert. Also, da passiert im Augenblick nicht wahnsinnig viel, sondern es ist jetzt in einer Vorbereitungsphase. Es handelt sich um eine Konferenz, bei der es wichtig ist, was die Großen am Ende sagen, denn sie legen die Verhandlungsgebote vor und sie müssen schlussendlich eine Einigung erzielen.“ 
Die Klimakonferenz steht ein wenig im Schatten des Skandals um angeblich gefälschte Daten aus der Universität von East Anglia. Dieses Institut ist eines von nur vier Instituten weltweit, die den IPCC, also den Klimarat der Vereinten Nationen, mit Daten beliefert. Sind die Daten zur Klimaerwärmung falsch?

„Jenseits der Frage, ob einzelne Wissenschaftler versucht haben, bestimmte Daten zu schönen; eines ist ganz klar: dass im IPCC, also in den Berichten des Weltklimarates, keinerlei Daten getrickst und getürkt worden sind. Und es ist ganz klar, dass die Ergebnisse, die im Weltklimabericht 2007 erzielt worden sind, von diesem berühmten ‚Climate-gate‘ in keiner Weise betroffen sind. Das ist ein Teil einer Medienkampagne, wo man versucht, Zweifel zu sähen und Zweifel zu nähen.“ 
(rv 8.12.2009 ord)







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