Frankreich: Sarkozy fordert Religionen zu Zurückhaltung auf
Mit Blick auf die Abstimmung in der Schweiz zum Verbot von Minarettbauten hat der
französische Präsident, Nicolas Sarkozy, Gläubige aller Konfessionen zu Zurückhaltung
aufgefordert. In einem vorab veröffentlichten Artikel für die Zeitung „Le Monde“ verglich
Sarkozy die Volksabstimmung in der Schweiz mit der in Frankreich im Jahr 2005, in
der die Franzosen die EU-Verfassung abgelehnt hatten. Bei beiden Abstimmungen sei
es weniger um die Ablehnung eines bestimmten Sachverhalts gegangen, sondern vielmehr
um eine Suche nach Bezugspunkten. Die Franzosen hätten die EU damals als teilnahmslos
wahrgenommen, viele Schweizer sähen jetzt den Islam als Bedrohung. Dies müsse man
ernst nehmen. Der französische Präsident unterstreicht weiter in seinem Artikel, dass
kulturelles Zusammenleben nicht bedeuten dürfe, die eigene Identität aufzugeben. Jedoch
seien Anerkennung und Respekt wichtig. Es sei respektlos Migranten zuzumuten, ihre
Religion in Kellern oder Lagerhallen auszuüben. (afp/kna 8.12.2009 ord)