Italien: Senatoren verlangen Schutz des ungeborenen Kindes
Der Embryo muss von der Empfängnis an als menschliches Wesen anerkannt und dementsprechend
geschützt werden: Das verlangen einige Senatoren der italienischen Mitte-Rechts-Koalition.
Sie haben dem Parlament einen Gesetzesentwurf über die Unverletzlichkeit der Rechte
des ungeborenen Kindes vorgelegt. Laut dem Entwurf der Vizepräsidenten des Senats,
Gaetano Quagliarella und Laura Bianconi, gebe es keinen Unterschied zwischen dem Neuempfangenen
im Mutterschoß und dem bereits geborenen Kind. Daher müsse man dem Embryo einen rechtlichen
Status zusichern, heißt es in dem Entwurf. Mit dem Gesetz soll eine Änderung des Artikels
1 des italienischen Zivilgesetzbuches erreicht werden, der die Rechte der Person regelt.
Am Entwurf arbeitete auch der Präsident der „Bewegung für das Leben“, Carlo Casini,
mit. Er setzt sich seit Jahren für eine Revision des geltenden italienischen Abtreibungsgesetzes
ein. Der Gesetzentwurf wurde von der Opposition bereits scharf kritisiert. Man könne
einem Embryo nicht dieselben Rechte wie einem geborenen Menschen zusprechen, meinte
die Ex-Gesundheitsministerin Livia Turco. Sie warnte vor einem Angriff der Regierungskoalition
auf das Abtreibungsgesetz.