Irak: Erzbischof Sako zufrieden mit Wahl-Vereinbarung
Der Erzbischof von
Kirkuk, Louis Sako, ist erleichtert darüber, dass sich das irakische Parlament auf
ein Wahlgesetz geeinigt hat. Damit geht ein wochenlanges Hin und Her zu Ende; besonders
das Abhalten der Wahl in seiner Bischofsstadt war dabei umstritten: Kurden, Araber
und Turkmenen sind uneins darüber, ob Kirkuk zum kurdischen Autonomie-Gebiet gehören
soll oder nicht. Die Abgeordneten vertagten jetzt die Entscheidung darüber.
„Ich
glaube, die Vereinbarung zwischen den Verantwortlichen des Irak ist ein Zeichen der
Reife – ein positives Zeichen. Diese Vereinbarung wird es den Irakern möglich machen,
zur Wahl zu gehen. Das ist eine wichtige Zeit für die Iraker: Sie lernen allmählich,
mit der Situation umzugehen. Wir hoffen, dass die künftigen irakischen Abgeordneten
sich wirklich das Wohl aller Iraker zu Herzen nehmen und unabhängiger agieren.“ Erzbischof
Sako spielt da auf den äußerst schlechten Ruf an, in dem viele der Bagdader Abgeordneten
stehen. Die Parlamentarier hatten deshalb auch heftigen Widerstand geleistet gegen
einen Passus des neuen Wahlrechts, das die Direktwahl von Abgeordneten erlaubt – und
nicht mehr nur die allgemeine Entscheidung für eine Partei.
„Aus christlicher
Sicht sind fünf reservierte Sitze für christliche Abgeordnete eine sehr gute Sache.
Entscheidend werden dann natürlich ihre Qualifikation und ihre Reife sein. Wenn sie
mit den anderen zusammenarbeiten, werden sie viel erreichen können. Es geht darum,
den Dialog unter allen Irakern in Gang zu bringen. Jeder Abgeordnete sollte wirklich
das Gefühl haben, dass er für die Iraker arbeitet und nicht nur für eine bestimmte
ethnische Gruppe!“ Die Einigung auf ein Wahlrecht hat den Weg für die Wahlen
schon im Januar freigemacht; das ist ein Signal für mehr Stabilität im Irak.