Vatikan: Cantalamessa hielt Adventspredigt über Priester
Ein Priester sollte sich nicht schämen, Gefühle zu zeigen, und sich von Glaubenserfahrungen
ergreifen und bewegen lassen. Das sagte der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater
Raniero Cantalamessa, in seiner ersten der drei Adventspredigten. „Ein Priester, der
vertrauensvoll über einen großen Kummer spricht, überzeugt so mehr als mit endlosen
Debatten“, so Cantalamessa am Freitag im Vatikan. Das Hauptthema der diesjährigen
Adventspredigten lautet: „Diener und Freunde Christi“. Die Herzmitte jeder priesterlichen
Existenz sei die persönlich erfahrene Liebe Jesu Christi, die im eigenen Leben spürbar
und fühlbar werde, so Cantalamessa vor Papst Benedikt XVI. und den Mitarbeitern der
Römischen Kurie. In seiner einstündigen Ansprache zeichnete der Kapuzinerpater das
Profil eines Priesters, der aus einer kontemplativ-aktiven Grundhaltung heraus dem
Gebet und der Verkündigung in seinem Priesterleben Raum gibt: „Mit Jesus sein und
mit ihm gehen, um zu verkünden: bleiben und gehen, empfangen und geben: das ist die
wesentliche Aufgabe der Mitarbeiter Christi“.