UNO/Österreich: „Kirche wichtig beim Klimagipfel in Kopenhagen“
Es herrscht ein gewisser
Optimismus im Vorfeld der Klimakonferenz in Kopenhagen. Das Weiße Haus in Washington
sieht Fortschritte in Richtung auf ein Abkommen, so ein Sprecher der US-Regierung.
Auch die katholische Kirche kann in Kopenhagen eine wichtige Rolle spielen: Denn sie
repräsentiere eine Milliarde Menschen und sei weltweit präsent. Das betont gegenüber
Radio Vatikan die österreichische Umweltaktivistin Isolde Schönstein. Sie ist Gründerin
der Ökosozialen Bewegung, ARGE Schöpfungsverantwortung, einer in der katholischen
Kirche angesiedelten auf Österreich- und Europaebene sowie auf den Philippinen wirkenden
Umweltorganisation.
„Klimaschutz ist Lebensschutz. Die katholische Kirche
hat deshalb in diesem Bereich eine große Verpflichtung. Sie hat aber gleichzeitig
auch eine große Chance sich dafür einzusetzen. Die Kirche hat außerdem sehr gute Informationsstrukturen,
man denke an die Predigt oder an die Botschaften.“ Die Kirche müsse vor allem
im Bildungsbereich einen konkreten Schritt für den Klimaschutz tun, so Schönstein.
„Die
katholische Kirche unterhält viele Bildungseinrichtungen. Es muss meiner Meinung nach
ein Programm in der Ausbildung geben, das den Klimaschutz thematisiert. Ich war 1996
beim damaligen Kardinal Ratzinger. Nach hunderten Interviews mit Priestern und Kirchenleuten
musste ich damals feststellen, dass die Schöpfungstheologie eigentlich verschwunden
ist. Der damalige Präfekt der Glaubenskongregation hatte mir das auch bestätigt. Er
zeigte mir, dass er bereits 1984 in einem Vorwort darüber geschrieben hatte. Je deutlicher
die Verhältnisse in Erscheinung treten, umso mehr verschwindet Schöpfung aus der Verkündigung.“ (rv
05.12.2009 mg)